Stolpersteine auf dem Campus

11.10.2013 -  

Auf dem Campusgelände der OVGU am Universitätsplatz ist am Freitag, 11. Oktober 2013, an ermordete jüdische Bürger der Stadt Magdeburg erinnert worden. Im Beisein des Prorektors für Forschung, Technologie und Chancengleichheit, Prof. Dr. Volkmar Leßmann, und Vertretern der Stadt Magdeburg sind zwei Stolpersteine für die 1943 in Theresienstadt ermordeten Antonie und Paul Moosbach verlegt worden. Da, wo heute das Gebäude 14.1 der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik steht, stand das Haus, in dem das Ehepaar bis zu seiner Deportation 1942 in der Andreas-Kritzmann-Strasse 4a gewohnt hat.

3.200 jüdische Menschen gab es 1928 in Magdeburg. 1.521 von ihnen wurden in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet, davon 287 Kinder. Daneben gab es auch andere Opfer: Hunderte Roma und Sinti, Widerstandskämpfer, Behinderte aus den Pfeifferschen Stiftungen, Homosexuelle, Zeugen Jehovas. Hinzu zu zählen sind auch die in Magdeburg ermordeten Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge und Kriegsgefangenen. Die Naziverbrecher zerstörten einen wichtigen Teil von Magdeburgs Kultur und gesellschaftlichem Leben.

Mit der Aktion „Stolpersteine“ wendet sich der Kölner Künstler Gunter Demnig seit Jahren in Deutschland den einzelnen Opfern zu. Dort, wo sie wohnten oder wirkten, setzte er seit 1992 über 8.000 Erinnerungssteine in das Straßenpflaster, Betonsteine mit einer Messingplatte, auf der die Namen und Daten zu lesen sind. Am 18. März 2007 wurden die ersten 13 Stolpersteine in Magdeburg verlegt. Mehr Informationen unter www.magdeburg.de/stolpersteine

Letzte Änderung: 30.11.2022 - Ansprechpartner: Katharina Vorwerk