Die Welt studiert an der OVGU

Internationalität wird an der Universität Magdeburg groß geschrieben: Unter den aktuell 14.200 Studierenden haben insgesamt 2056 Immatrikulierte internationale Wurzeln – so viele wie nie zuvor. Knapp 15 Prozent der Studierenden an der OVGU kommen also in diesem Semester aus dem Ausland. Aus insgesamt 97 verschiedene Ländern der Erde bereichern junge Menschen das studentische Leben auf dem Campus mit unzähligen Traditionen und Bräuchen – natürlich auch zur Weihnachtszeit.

Von ANDREA JOZWIAK UND ELENA VOHL

Wer an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) über den Campus läuft, trifft auf Studierende aus verschiedensten Ländern. Kommilitonen aus China, Indien, der Ukraine und Vietnam sind an der OVGU stark vertreten, aber auch Studierende aus den süd- und mittelamerikanischen Ländern, wie Brasilien oder Mexiko, nehmen das Studienangebot an den neun Fakultäten der Uni wahr. Insbesondere zur Weihnachtszeit werden die unterschiedlichen Herkünfte spürbar, da Studierende aus aller Welt verschiedene Feste feiern.

Der Medizinstudent Jimmy Landry Zepa Yotedte aus Kamerun ist einer von ihnen: „Am 24. Dezember gehen wir mit der ganzen Familie um 22.00 Uhr in die Kirche. Gegen Mitternacht kommen wir wieder nach Hause und die Kinder gehen schlafen. Am nächsten Morgen findet die Bescherung statt. An diesem Tag essen wir das Nationalgericht Ndolé, bestehend aus Blattspinat und Erdnüssen. Gegessen wird es mit frittierten Kochbananen. Der einzige Unterschied zum deutschen Weihnachtsfest ist das Klima. Erst hier habe ich vor drei Jahren das erste Mal Schnee gesehen – das war wirklich ein großartiges Erlebnis.“   Kameruner Jimmy
     
Vietnamesin Phoung   Die Vietnamesin Phuong Cao Duc studiert Wirtschaftsingenieurwesen für Verfahrens- und Energietechnik an der OVGU und feiert in Magdeburg ein eher klassisches Weihnachtsfest: „Da wir schon lange in Deutschland leben, ist unser Weihnachtsfest auch sehr eingedeutscht. Wir haben also einen Weihnachtsbaum, essen gemeinsam und verteilen Geschenke am Heiligen Abend. In Vietnam feiern wir aber eigentlich keine Weihnachten. Stattdessen gibt es das Frühjahrsfest Tết Nguyên Đán, das Fest des neuen Jahres nach dem Mondkalender.“
     
Nicht nur in Vietnam wird kein Weihnachtsfest gefeiert. Auch der Maschinenbaustudent Mohamed Elthohamy aus Ägypten lebt nach anderen Traditionen: „Da ich Muslim bin, feiern wir keine Weihnachten wie in Deutschland. Stattdessen haben wir zwei andere Feste: Das Ende des Ramadan und 70 Tage später das islamische Opferfest. Die weihnachtlichen Traditionen in Deutschland finde ich aber sehr schön, insbesondere die Weihnachtsmärkte in den Städten.“   Ägypter Mohamed
     
Kasachin xeniya   Für Xeniya Sadovskaya, Masterstudentin des Studiengangs Data and Knowledge Engineering an der Fakultät für Informatik, ist Silvester das bedeutendere Fest. „In Kasachstan ist es nicht üblich, Weihnachten zu feiern. Bei uns wird erzählt, dass in der Nacht vom 31. Dezember der alte Mann Ajas Ata mit seiner Enkelin Akschakar kommt und Geschenke für brave Kinder unter dem dekorierten Tannenbaum hinterlässt. Deshalb ist Silvester als Familienfeier für uns wichtiger. Um 00:00 Uhr stoßen wir an und jeder muss sich was wünschen.“

Dass derzeit fast 15 Prozent der Studierenden aus dem Ausland kommen, liegt auch an der optimalen Studiensituation. „Der gute Studienstandort, die englischsprachigen Studiengänge und die Betreuungssituation sind der Grund dafür, dass ausländische Studierende gerne an die OVGU kommen“, weiß Studienberaterin Eva Böhning. Das ausgewogene Verhältnis an Immatrikulierten aus allen Ländern macht das Studieren außerdem spannend und erleichtert den Kontakt mit verschiedenen Kulturen. „Es ist alltäglich geworden, dass der Kommilitone, der neben mir sitzt, aus einem anderen Land kommt. Dass derjenige, der im Labor in einer Projektgruppe mit mir zusammenarbeitet, eine andere Herkunft hat. Dadurch entstehen auch andere Denkansätze und deutsche Studierende werden vielleicht sogar angeregt, selbst mal ins Ausland zu gehen“, fasst Dr. Uwe Genetzke, Leiter des Akademischen Auslandsamtes, die Vorteile der Internationalisierung zusammen.

 

Letzte Änderung: 30.11.2022 - Ansprechpartner: Ines Perl