Projekte

Aktuelle Projekte

Der moderne soziale Zusammenhalt
Laufzeit: 01.11.2022 bis 30.11.2025

Aufgrund verschiedener Entwicklungen gilt der soziale Zusammenhalt heutiger Gesellschaften als gefährdet. Dies wirft die Frage auf, wie dieser gestärkt werden kann. Dazu gibt es verschiedene gesellschaftspolitische Entwürfe, die alle für sich beanspruchen, den Zusammenhalt zu fördern: liberale, sozialdemokratische, kommunitaristische, konservative und nationalistische. Das Projekt beschäftigt sich systematisch mit diesen gesellschaftspolitische Entwürfen. Zunächst wird ihre intellektuelle Herkunft beschrieben und herausgearbeitet, welche stukturellen Voraussetzungen und kulturelle Ressourcen jeweils als zusammenhaltsfördernd herausgestellt werden. Anschließend wird in einem Vergleich v. a. europäischer Länder überprüft, inwieweit diese Annahmen von der sozialen Wirklichkeit gedeckt sind: Finden wir einen Zusammenhang zwischen den jeweils postulierten strukturellen bzw. kulturellen Voraussetzungen einerseits und einer starken gesellschaftlichen Gemeinschaft andererseits? Und wenn ja, für welche Art von Zusammenhalt? Ziel des Projekt ist es, die richtige gesellschaftspolitische Strategie für einen modernen sozialen Zusammenhalt zu ermitteln.

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Subjektive Reaktionen auf wachsende Ungleichheit
Laufzeit: 01.11.2022 bis 30.11.2025

Ein Trend der letzten Jahrzehnte ist die wachsende ökonomische Ungleichheit. Wie sehen die subjektiven Reaktionen der Menschen darauf aus? Nehmen sie die Gesellschaft auch als generell ungleicher wahr? Wie verorten sie sich selbst im Statusgefüge? Und wie beeinflusst die Ungleichheit ihr subjektives Wohbefinden? Diesen Fragen geht das Projekt unter der Generalperspektive einer subjektzentrierten Ungleichheitsforschung nach. Vor dem Hintergrund der strukturellen Veränderungen in postindustriellen Gesellschaften liegt ein besonderes Augenmerk auf klassenspezifischen Reaktionen. Die Forschung im Projekt ist quantitativ-empirisch ausgerichtet und verwendet Umfragedaten aller großen europäischen und internationalen Umfrageprojekte.

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Aufstieg, Fall oder Transformation der Erlebnisgesellschaft? Eine quantitativ-empirische Untersuchung für Deutschland und Europa
Laufzeit: 01.10.2022 bis 30.09.2025

Neuere Zeitdiagnosen zeichnen ein eher düsteres Bild der gesellschaftlichen Verhältnisse, so bspw. die "Flucht nach vorn: Die Erfolgskultur der Gegenwart" (Neckel 2008), die "Gesellschaft der Angst" (Bude 2014) oder die "Abstiegsgesellschaft" (Nachtwey 2016). Der Kontrast zu den Gesellschaftsdiagnosen vor der Jahrtausendwende ist beachtlich. Paradigmatisch für den Optimismus der 1980er und 1990er Jahre war die These der Erlebnisgesellschaft von Gerhard Schulze (1992): Angesichts des materiellen Überflus-ses für breite Schichten habe sich die Modernisierung von außen nach innen gewendet, weg von einer Orientierung auf Status und materiellen Erfolg hin zum fast spielerischen "Projekt des schönen Lebens". Infolge dessen seien auch soziale Ungleichheiten im Alltag der Menschen weitgehend irrelevant geworden, was Schulze als subjektive Entvertikalisierung bezeichnet. Konfrontiert mit den jüngsten Gegenwartsdiagnosen und der dort thematisierten steigenden ökonomischen Ungleichheit und Unsicherheit stellt sich daher die spannende Frage: Ist die Erlebnisgesellschaft schon wieder Geschichte? Oder leben wir immer noch - und vielleicht sogar mehr denn je - in einer Erlebnisgesellschaft? Oder hat sich die Gesellschaft angesichts neuer sozio-ökologischer Krisen und Herausforderungen (Stichworte: Nachhaltigkeit und Postwachstum) zuletzt in eine ganz andere Richtung entwickelt? In diesem Spannungsfeld der Zeitdiagnosen soll das beantragte Projekt eine Positionsbestimmung der deutschen Gesellschaft vor dem Hintergrund der Theorie der Erlebnisgesellschaft vornehmen, die im Jahr 2022 ihr 30-jähriges Jubiläum feiert. Wir erforschen, ob der Wandel zur Erlebnisgesellschaft trotz fragiler gewordener Rahmenbedingungen immer noch intakt ist (Szenario "Aufstieg der Erlebnisgesellschaft") oder sich wieder umgekehrt hat (Szenario "Fall der Erlebnisgesellschaft"). Dabei ist das Projekt auch offen für die Möglichkeit, dass die Gesellschaft mit dem neuen existenziellen Problem des "nachhaltigen Lebens" eine neue Entwicklungsrichtung eingeschlagen hat (Szenario "Transformation der Erlebnisgesellschaft").Um diese Positionsbestimmung vornehmen zu können, stellt das Projekt zwei Grundannahmen der Schulze’schen Theorie in den Mittelpunkt: die der innengerichteten Modernisierung in Richtung Erlebnisorientierung sowie die der subjektiven Entvertikalisierung der Gesellschaft. Diese Grundannahmen überprüfen wir bevölkerungsrepräsentativ im Zeitverlauf (ab ca. 1980 bis heute) für Deutschland und zusätzlich mit aktuellen Querschnittsdaten im internationalen - v. a. europäischen - Ländervergleich (ab ca. 2000 bis heute). Das Forschungsvorhaben ist in großen Teilen sekundäranalytisch angelegt, nur für das Thema der Transformation planen wir eine explorative Primärdatenerhebung. Unser Projekt ist nicht nur zeitdiagnostisch hochrelevant, sondern stellt, von vereinzelten Arbeiten abgesehen, seit langem ein soziologisches Forschungsdesiderat dar.

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Aufstieg, Fall oder Transformation der Erlebnisgesellschaft? Eine quantitativ-empirische Untersuchung für Deutschland und Europa
Laufzeit: 01.10.2022 bis 30.09.2025

Neuere Zeitdiagnosen zeichnen ein eher düsteres Bild der gesellschaftlichen Verhältnisse, so bspw. die "Flucht nach vorn: Die Erfolgskultur der Gegenwart" (Neckel 2008), die "Gesellschaft der Angst" (Bude 2014) oder die "Abstiegsgesellschaft" (Nachtwey 2016). Der Kontrast zu den Gesellschaftsdiagnosen vor der Jahrtausendwende ist beachtlich. Paradigmatisch für den Optimismus der 1980er und 1990er Jahre war die These der Erlebnisgesellschaft von Gerhard Schulze (1992): Angesichts des materiellen Überflus-ses für breite Schichten habe sich die Modernisierung von außen nach innen gewendet, weg von einer Orientierung auf Status und materiellen Erfolg hin zum fast spielerischen "Projekt des schönen Lebens". Infolge dessen seien auch soziale Ungleichheiten im Alltag der Menschen weitgehend irrelevant geworden, was Schulze als subjektive Entvertikalisierung bezeichnet. Konfrontiert mit den jüngsten Gegenwartsdiagnosen und der dort thematisierten steigenden ökonomischen Ungleichheit und Unsicherheit stellt sich daher die spannende Frage: Ist die Erlebnisgesellschaft schon wieder Geschichte? Oder leben wir immer noch - und vielleicht sogar mehr denn je - in einer Erlebnisgesellschaft? Oder hat sich die Gesellschaft angesichts neuer sozio-ökologischer Krisen und Herausforderungen (Stichworte: Nachhaltigkeit und Postwachstum) zuletzt in eine ganz andere Richtung entwickelt? In diesem Spannungsfeld der Zeitdiagnosen soll das beantragte Projekt eine Positionsbestimmung der deutschen Gesellschaft vor dem Hintergrund der Theorie der Erlebnisgesellschaft vornehmen, die im Jahr 2022 ihr 30-jähriges Jubiläum feiert. Wir erforschen, ob der Wandel zur Erlebnisgesellschaft trotz fragiler gewordener Rahmenbedingungen immer noch intakt ist (Szenario "Aufstieg der Erlebnisgesellschaft") oder sich wieder umgekehrt hat (Szenario "Fall der Erlebnisgesellschaft"). Dabei ist das Projekt auch offen für die Möglichkeit, dass die Gesellschaft mit dem neuen existenziellen Problem des "nachhaltigen Lebens" eine neue Entwicklungsrichtung eingeschlagen hat (Szenario "Transformation der Erlebnisgesellschaft").Um diese Positionsbestimmung vornehmen zu können, stellt das Projekt zwei Grundannahmen der Schulze’schen Theorie in den Mittelpunkt: die der innengerichteten Modernisierung in Richtung Erlebnisorientierung sowie die der subjektiven Entvertikalisierung der Gesellschaft. Diese Grundannahmen überprüfen wir bevölkerungsrepräsentativ im Zeitverlauf (ab ca. 1980 bis heute) für Deutschland und zusätzlich mit aktuellen Querschnittsdaten im internationalen - v. a. europäischen - Ländervergleich (ab ca. 2000 bis heute). Das Forschungsvorhaben ist in großen Teilen sekundäranalytisch angelegt, nur für das Thema der Transformation planen wir eine explorative Primärdatenerhebung. Unser Projekt ist nicht nur zeitdiagnostisch hochrelevant, sondern stellt, von vereinzelten Arbeiten abgesehen, seit langem ein soziologisches Forschungsdesiderat dar.

https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/465345673

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Abgeschlossene Projekte

Values in Crisis - a Crisis of Values? Moral Values and Social Orientations under the Imprint of the Corona Pandemic
Laufzeit: 01.03.2021 bis 30.09.2022

Departing from theories of existential security, our research question is how the Corona pandemic impacts on people’s values and social orientations. This is analyzed in a panel design on individuals from two countries which have been differently affected by the pandemic, Germany and the UK. Our project generates unique insights into how the crisis may alter otherwise deeply held values. Moreover, the nature of the change in belief systems has strong repercussions for support for democracy and international co-operation. We engage beyond academia to disseminate our findings widely.

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"Anerkennung, Abwertung und Erfolgsstreben"
Laufzeit: 01.06.2018 bis 31.05.2020

Das Projekt ist ein Nachfolgeprojekt zu "Ungleichheit, Statusängste, Lebensqualität. Eine Überprüfung und Erweiterung der Spirit-Level-Theorie für Europa. Das neue Projekt gliedert sich in zwei Bausteine: Der erste Baustein, "Alltagserfahrung von Anerkennung und Abwertung", untersucht, in welchen konkreten Situationen die Menschen Inferioritätserfahrungen machen. Dabei wollen wir die "soziale Grammatik" dieser Episoden entschlüsseln - wer fühlt sich wo durch wen und warum gering geschätzt? Zweitens sollen erstmalig auch positive Statuserfahrungen untersucht werden. Wer erfährt Wertschätzung durch andere, in welchen Situationen, und mit welchen Konsequenzen für das subjektive Wohlbefinden? Angestrebt wird ein umfassendes Bild statusbezogener Alltagserfahrungen mit seinen negativen und positiven Facetten. Die Datengrundlage ist eine bereits eingeworbene und realisierte Umfrage zu "Alltagserfahrung von Anerkennung und Abwertung" im Rahmen des SOEP-Innovation-Sample 2016.

Der zweite Baustein des Projekts, "Erfolgsstreben - die Statusangst der Mittelschicht?", adressiert explizit eine Form von Statusangst, die vermutlich gerade in der Mittelschicht weit verbreitet und dort folgenreich ist. Dabei definieren wir Erfolgsstreben als die persönliche Wichtigkeit, von anderen für seinen sozialen Status und seine Leistung Anerkennung zu erfahren. Gestützt auf Daten des European Social Survey (ESS) wollen wir ländervergleichend wissen, wie verbreitet Erfolgsstreben in europäischen Gesellschaften ist, und in welcher Schicht. Welche kontextuellen Determinanten beeinflussen diese Orientierung? Zweitens wollen wir wissen, ob Menschen mit ausgeprägtem Erfolgsstreben ein geringeres subjektives Wohlbefinden haben.

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Das Europa der Leute. Interaktion und Identität der EU-Bürger zwischen Nationalstaat und Weltgesellschaft
Laufzeit: 01.10.2015 bis 30.09.2018

In Anlehnung an die transaktionalistische Integrationstheorie kann davon ausgegangen werden, dass eine europäische Sozialintegration aus transnationalem Handeln und Erleben der Europäer erwächst. Vor diesem Hintergrund untersucht das Teilprojekt 4 der Forschergruppe Horizontale Europäisierung das grenzüberschreitende Handeln sowie die Einstellungen der EU-Bürger, um der Frage nachzugehen, inwieweit sich Europa als spezifische Vergesellschaftungs- bzw. Vergemeinschaftungsebene zwischen Nation und Weltgesellschaft etabliert. Auf Grundlage von Umfragedaten (überwiegend Eurobarometer) wurden in der ersten Förderphase das Ausmaß, die soziale Stratifizierung und die sozialen Triebkräfte des transnationalen Handelns und Denkens der Europäer vornehmlich auf Individualebene für die EU-27 Länder erforscht.

Während in der ersten Förderphase ein ländervergleichender Ansatz der individuellen Transnationalisierung verfolgt wurde, soll in der zweiten Förderphase der Schwerpunkt auf eine relationale, netzwerkanalytische Betrachtungsweise gelegt werden. Europäische Vergesellschaftung und Vergemeinschaftung soll über grenzüberschreitende Ströme von Personen und Kommunikation (Vergesellschaftung) bzw. wechselseitige Wahrnehmungen und Einstellungen (Vergemeinschaftung) der Bevölkerungen analysiert und erklärt werden. Mithilfe der Methode der sozialen Netzwerkanalyse, welche eine differenzierte Untersuchung von Transnationalisierung und Europäisierung über dyadische Daten erlaubt, soll der konkreten Gestalt grenzübergreifender Transaktionsnetzwerke und ihrer Bestimmungsfaktoren (geografische Nähe, politische Regulierung, kulturelle Ähnlichkeit, Sympathie, Wirtschaftsbeziehungen) nachgegangen werden. Die Aufmerksamkeit richtet sich dabei insbesondere auf die Entwicklung transnationaler/europäischer Praktiken und Einstellungen über die Zeit, auf die Binnenstruktur des europäischen Sozialraums (z.B. Zentrum-Peripherie-Beziehungen) und auf den Einfluss der Euro- und Finanzkrise.

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Ungleichheit, Statusängste, Lebensqualität. Eine Überprüfung und Erweiterung der Spirit-Level-Theorie für Europa
Laufzeit: 01.04.2015 bis 31.03.2018

Laut der Spirit-Level-Theorie von Richard Wilkinson & Kate Pickett (Wilkinson und Pickett 2010) haben egalitäre Gesellschaften weniger soziale Probleme und bieten damit eine höhere Lebensqualität als nicht-egalitäre Gesellschaften. Der kausale Mechanismus wird in Statusängsten vermutet, die durch Ungleichheit hervorgerufen werden und dann in Verhalten münden, mit dem die Menschen sich und anderen schaden. Allerdings liefert das Spirit-Level-Buch und auch nicht die nachfolgende, sich auf das Buch beziehende Forschung keinerlei Evidenz für diesen Kausalmechanismus, weil Statusängste gar nicht gemessen werden. Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt in einer vergleichenden Studie der Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) die Auswirkungen von sozialer Ungleichheit auf Statusängste und Lebensqualität. Dabei stehen fol­gende Fragen im Mittelpunkt: (1.) Welches Ausmaß haben Statusängste in Europa, und wer ist von ihnen in besonderem Maße betroffen? (2.) Was sind die maßgeblichen gesellschaftlichen Auslöser von Statusängsten, und welche Rolle spielen dabei gesellschaftliche Ungleichheiten? (3.) Welche Folgen haben Statusängste für die individuelle und gesellschaftliche Lebensqualität? (4.) Falls Statusängste nicht das sozialpsychologische Bindeglied zwischen sozioökonomischen Kontextbedingungen und Lebensqualitätsdefiziten sind: Gibt es einen anderen Mechanismus? Das Projekt ist quantitativ-empirisch angelegt und umfasst alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Die Haupt­datenquelle sind die European Quality of Life Surveys (EQLS) der Jahre 2003, 2007 und 2011/12, ergänzt um Makrodaten zur Sozialstruktur und Lebensqualität der EU-Gesellschaften. Das Projekt verspricht neue grundlagentheoretische Erkenntnisse über die sozialpsychologischen Kosten sozialer Ungleichheit und ihren Auswirkungen auf die subjektive und objektive Lebensqualität in wohlhabenden Gesellschaften.

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Sozialer Zusammenhalt in asiatischen Gesellschaften
Laufzeit: 01.06.2015 bis 01.07.2016

Gegenstand des Projekts ist die Entwicklung eines theoretisch und empirisch fundierten sozialen Indikators zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in möglichst vielen Ländern aus den Regionen Süd-, Südost-, und Ostasien (SSOA). Dieser Index soll den aktuellen Grad des Zusammenhalts in einem Land im Vergleich zu anderen Ländern valide und zuverlässig ermitteln, seine zeitliche Entwicklung darstellen, Stärken und Schwächen im Zusammenhalts-Profil bestimmen, sowie dessen Determinanten und Auswirkungen erforschen. Der geplante Asien-Radar baut dabei auf dem von uns bereits für die Bertelsmann Stiftung für die EU/OECD bzw. Deutschland erstellten Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt auf.

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Letzte Änderung: 08.06.2023 - Ansprechpartner: Webmaster