Eine Festschrift
Anlässlich des Jubiläums der Otto-von-Guericke-Universität gab der Rektor, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, eine Festschrift, erschienen im mdv Mitteldeutscher Verlag Halle, heraus. In ihr wendet sich die Universität an ihre Kooperationspartner und Freunde in aller Welt, wie der Rektor in seinem Vorwort schreibt.
Der Bezug auf das Jahr 1953 erlaubt es, eine Bilanz in zweierlei Hinsicht zu ziehen. Zum einen das Aufzeigen der Kontinuität und damit die Anerkennung der Standards in Forschung und Lehre von 1953 bis 1993 und zum anderen die Darstellung des Neubeginns, der neuen Schwerpunkte, Inhalte, Zielsetzungen und Methoden, die das Profil der Otto-von-Guericke-Universität ab 1993 bestimmen. Viele der Autoren sind zugleich auch Akteure dieser Hochschulentwicklung.
Nach Grußworten u.a. vom Ministerpräsidenten und dem Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt sowie des Oberbürgermeisters der Stadt Magdeburg wird die Geschichte der drei Vorgängereinrichtungen der Guericke-Universität vorgestellt. In der Beschreibung der Gründungsphase der Universität wird auch an die Gründung der Fakultäten für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften sowie für Wirtschaftswissenschaft erinnert. Vorgestellt wird mit einem Blick zurück und einem nach vorn die bauliche Entwicklung sowohl des Campus am Universitätsplatz als auch der Medizinischen Fakultät. Nachwuchswissenschaftler berichten, warum sie sich für Magdeburg entschieden haben. Der Vizeminister für Hochschulwesen von Kuba schickte eine Grußadresse und Wissenschaftler der Magdeburger Alma Mater berichten über Kooperationen mit Hochschulen u.a. in Japan, Kuba, Russland, Indien, Israel und Großbritannien. Auch über die Zukunft der Hochschulen in Deutschland sowie über Probleme und Chancen der interdisziplinären Zusammenarbeit sind mit Blick auf die Wissenschaften zu Beginn des 21. Jahrhunderts Beiträge in der Festschrift enthalten. Mit dem Anhang bekommt der Leser eine umfangreiche Materialsammlung und Dokumentation in die Hand.
Der Rektor,
Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, wünscht sich, dass von der Festschrift
für den Diskurs über die Hochschulentwicklung neue Impulse ausgehen
mögen.
Ines Perl
Wissenschaftsjournal
Das im September 2003 erschienene Doppelheft des Magdeburger Wissenschaftsjournals möchte im Jubiläumsjahr in besonderer Weise die an der Alma Mater etablierten Disziplinen repräsentieren. So enthält diese Ausgabe Abhandlungen von Autoren aller neun Fakultäten.
Der Beitrag
Prof. Dr. Winfried Marotzkis zur Medienbildung und digitalen Kultur plädiert
für ein Konzept der Medienbildung, welches ein prozedurales Wissen
und Know-how zum eigenen kreativen Handeln in den Medien gewährleistet.
Prof. Dr. Joachim Weimann stellt die Ökonomik als experimentelle Disziplin
der Wirtschaftsforschung vor, welche ökonomisch relevantes Entscheidungsverhalten
unter kontrollierten Bedingungen beobachtet und analysiert. Der Diskreten
Optimierung widmet sich Prof. Dr. Robert Weismantel. Optimierungsaufgaben
im mathematischen Sinne gewinnen für alle Bereiche unserer hochtechnologisierten
Welt an prinzipieller Bedeutung. Den traditionellen Magdeburger Forschungsschwerpunkt
der Hirnforschung repräsentiert Prof. Dr. Thomas Münte mit seinem
Beitrag zum Musikergehirn als Modell für das Studium trainingsbedingter
Veränderbarkeit des Nervensystems. Neue immunologische Signale aus
Magdeburg für die biomedizinische Forschung vermittelt Prof. Dr. Burkhart
Schraven, Sprecher und Koordinator des vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung 2001 eingerichteten Forschungszentrum Immunologie Magdeburg/Halle.
Prof. Dr. Graham Horten berichtet über die Untersuchung natürlicher,
technischer und wirtschaftlicher Prozesse im "virtuellen Labor" der Computersimulation.
Dem schließt sich der Beitrag Prof. Dr. Ulrich Gabberts zur Computational
Mechanics an, der aufzeigt, welche Vorteile und Möglichkeiten sich
durch den Einsatz der Methoden einer computerorientierten Mechanik für
die Entwicklung neuer "intelligenter" Produkte ergeben können. Probleme
moderner Prozess- und Produktgestaltung am Beispiel von Feststoffen, die
während ihrer Herstellung oder Handhabung getrocknet werden müssen,
erläutert Prof. Dr. Evangelos Tsotsas. Prof. Dr. Peter Hauptmann und
Dr. Ralf Lucklum stellen den aktuellen Stand und die Herausforderungen
im komplexen Gebiet der Sensorik vor und zeigen die Bedeutung der Sensoranwendungen
in unterschiedlichen Bereichen auf.
Gerald Christopeit