Der Magdeburger Dom als Adventskalender

06.12.2017 -  

In der Prototypenwerkstatt der Universität Magdeburg weihnachtet es sehr. Der Grund: Die Herstellung eines nachhaltigen Adventskalenders orientiert an der Grabkirche Otto des Großen, dem Namenspatron der „Ottostadt Magdeburg“. Aus insgesamt 60 Kilogramm Holz, 100 limitierten und per Hand verpackten Bausätze mit 145 unterschiedlichen kleinen Teilen zum Zusammenstecken bastelten Doreen Glanz und Hansjörg Stern das Wahrzeichen Magdeburgs zu einem Domkalender. „Architekt Hansjörg Stern hat den Dom bereits vor einigen Jahren aus Papier entwickelt, damit wir Kindern aus Magdeburg etwas von ihrer eigenen Stadt vermitteln konnten“, beschreibt Ideengeberin Doreen Glanz. Die Mutter von zwei Kindern hat lange Zeit für die Jugendkunstschule Magdeburg gearbeitet und somit bereits einige Dom-Unikate aus Papier gesehen. „Die Papier-Miniaturausgaben des Doms wurden von den Kindern bei Stadtführungen immer wieder mit dem Originalgebäude verglichen und so sind wir auf die Idee gekommen, unseren Entwurf auch auf andere Art und Weise einzusetzen“, berichtet Hansjörg Stern.

Adventskalender_Dom(c)Harald KriegIdeengeber und Umsetzer des Domkalenders Doreen Glanz und Hansjörg Stern im FabLab der Universität Magdeburg. (Foto: Harald Krieg / Universität Magdeburg)

Anfang dieses Jahres hat Papiermodell, das keine 1:1 Abbildung des Magdeburger Doms darstellt, die ersten Züge eines Adventskalenders aus Holz angenommen. Genau drei Prototypen und einige Bastelstunden im FabLab, dem Fertigungslabor zur Herstellung von Anschauungs- und Funktionsmodellen der Universität, später konnten die ersten Kalender zusammengesteckt werden.

„Bis alle Steckverbindungen richtig gepasst haben, mussten ein paar Kinderkrankheiten vom Beginn verbessert werden“, erinnert sich Fabian Laufer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung der Fakultät für Maschinenbau. Mit seiner Unterstützung konnte die technische Umsetzung finalisiert und die Feinheiten des Kalenders erarbeitet werden. Dafür wurde das Modell am Computer digital umgesetzt und mithilfe einer Laseranlage auf drei Millimeter dicke Plättchen übertragen, um die gewünschten Steckverbindungen ausschneiden zu können. „Wichtig ist, dass das Holz eine gute Qualität besitzt. Jeder Bausatz ist sehr exakt und einzelne Elemente können nur nach genauen Maßen passen“, so Fabian Laufer.

„Nächstes Jahr wird es den jetzt noch limitierten Kalender auch mit Inhalt geben. Beispielsweise mit regionalen Kleinigkeiten, die im Domkalender Platz finden und auch für jede Generation passen“, schaut Doreen Glanz voraus. „Und auch als normales Modell werden wir einen Bausatz vom Dom für das ganze Jahr erstellen – dieses Feedback haben wir von regionalen Läden hier erhalten.“

Der Domkalender als Bausatz

Die insgesamt 145 Teile für den Adventskalender werden gesteckt, so sieht jeder Dom am Ende gleich aus. Der Aufbau nimmt ca. 30 bis 45 Minuten in Anspruch, geübte Bastler können es auch in 10 bis 15 Minuten schaffen. Wer verzweifelt kann neben der Bauanleitung im Paket auch ein Video auf der Seite www.sternmitglanz.de zur Überprüfung einsetzen. „In jedem Bausatz befinden sich 29 kleine Briefumschläge“, erzählt Hansjörg Stern. „In jedem Brief steht eine Geschichte über Magdeburg drin. Vom Dom, das Magdeburger Lied oder die Lukas-Geschichte in mehreren Teilen.“ Aufgrund der geometrischen Gegebenheiten des Doms dürfen sich Eigentümer des Kalenders nicht nur auf die traditionellen 24, sondern 29 Türchen freuen. „Bei unserem Domkalender werden jeden Advent und Heiligabend zwei Türchen geöffnet“, freuen sich die beiden Tüftler.

Der limitierte Domkalender ist in folgenden Verkaufsstellen in Magdeburg zu finden:

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